Fahrradverkehr in Schweinfurt

Der ADFC Kreisverband Schweinfurt hat Anregungen zur Verbesserung des Fahrradverkehrs in der Stadt Schweinfurt zusammengestellt, die von Fahrradfahrern an den KV herangetragen wurden. Es werden Problemstellen beschrieben und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.



In diesem Dokument  finden Sie die Aufstellung, Stand November 2015.

Diese Zusammenfassung ist sicher noch nicht vollständig, deshalb freuen wir uns weiterhin über Anregungen und Verbesserungsvorschläge zum Thema Radverkehr in Stadt und Landkreis Schweinfurt.

Ansprechpartner der Stadt Schweinfurt zum Thema Radverkehr

Die Stadt Schweinfurt hat als Radverkehrsbeauftragten Herrn Hebert benannt.
Diesen können Sie für Anregungen und Wünsche unter dieser Mailadresse erreichen.

Spitalstraße Schweinfurt: Kommentar von Martin Dettmar

Vor einem Jahr hatte die Stadt Schweinfurt beschlossen daran zu arbeiten, die Auszeichung als „fahrradfreundliche Kommune“ zu bekommen. Hintergrund dieses Anliegens ist es, für die Schweinfurter Bürger ein gesteigertes Wohlfühlklima zu schaffen. Mit der Beschlussvorlage, die Spitalstraße für Radfahrer zu sperren, hat der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats damit sowohl der Stadt, als auch allen beteiligten Personen einen Bärendienst erwiesen.

Die Ausgangslage:
Die Spitalstraße in Schweinfurt ist als Fußgängerzone ausgewiesen, Zeichen 242.1 STVO (Beginn einer Fußgängerzone), die jedoch durch Zusatzbeschilderung für den motorisierten Lieferverkehr (PKW, LKW) So – Fr von 18 bis 11 Uhr, Sa nur bis 10 Uhr, befahren werden darf.
Die Benutzung der Spitalstraße durch Radfahrer ist frei.

In der Spitalstraße sind Bereiche für die Sondernutzung von Gewerbebetrieben ausgewiesen, d.h. anliegende Betriebe nutzen die öffentliche Fläche mit Bestuhlung (Cafes) oder Werbeaufstellern, Hinweisschildern, Warentischen. Dadurch wird der zur Verfügung stehende Verkehrsraum weiter eingeschränkt. Dank der Breite der Spitalstraße ist es aber kein Problem, dass die Gewerbetreibenden, Fußgängern und Radfahrer diese gemeinsam nutzen.

Nimmt man sich die Zeit und beobachtet das Treiben an einem normalen Tag in der Spitalstraße, so wird man feststellen, dass das Miteinander ganz gut funktioniert. Der Lieferverkehr befährt die Straße entsprechend langsam, ebenso die Radfahrer. Tempoauswüchse sind eher die Ausnahme. Ab und an fahren die Radfahrer Slalom um die Fußgänger, Fußgänger weichen anderen aus.

Die Spitalstraße ist kein Unfallschwerpunkt zwischen Fußgängern und Radfahrern.

Probleme:
Zu Hauptzeiten (Samstags, besondere Veranstaltungen) ist das Durchkommen für Fußgänger, Radfahrer und Lieferverkehr schwierig. Es wird dann wohl kein Fußgänger durch die Straße rennen, kein Radfahrer wird unbehelligt fahren können. Besondere Situationen erfordern angepasstes Verhalten.

Lösungsmöglichkeiten:
Die Spitalstraße ist als Hauptachse für Fußgänger und Radfahrer in Ost-West-Richtung ideal, da die bestehende Weiterführung im Osten am Rathaus vorbei oder in Richtung Westen (Fahrradweg) besteht und funktioniert. Echte Alternativen sind nicht vorhanden.

Eine Hilfe könnte sein, um möglichen Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern vorzubeugen, wenn dem Radverkehr in der Mitte der Straße ein markierter Streifen zugewiesen würde, der auch den Fußgängern zeigt, wo mit Radfahrern zu rechnen ist. Den Radfahrern bliebe der Slalom erspart und Fußgänger könnten entspannter in der Spitalstraße schlendern.

Die Kosten:
Die Kosten für diese Maßnahme sind gering. In der Broschüre des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DstGB) „Förderung der Radverkehrs in Städten und Gemeinden“ kann man auf Seite 7 sehen, dass diese Kosten für eine derartige Markierung eher marginal sind.

Beispiel aus der Praxis:
In der historischen Innenstadt Regensburgs bewegen sich in engen Gassen, auf mit Geschäften gesäumten Plätzen, gemeinsam Fußgänger, Radfahrer und Kfz auffallend harmonisch, völlig entspannt und rücksichtsvoll. Es scheint also auch ohne Verbote und gegenseitige Schuldzuweisungen zu gehen.

Fazit:
Ein wirkliches Problem zwischen Fußgängern und Radfahrern in der Spitalstraße, das zu sofortigen und drastischen Maßnahmen wie zeitliche Voll- oder Teilsperrung zwingt, besteht nicht.
Aber es besteht eine große Chance: alle Beteiligten, d.h. Fußgänger, Radfahrer und natürlich auch die Stadt Schweinfurt können zeigen, dass ein Miteinander in der Stadt möglich ist.

Bilder von der Spitalstraße in Schweinfurt

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